Freilebende Honigbienen in Bäumen oder anderen Höhlen gelten in Westeuropa als ausgestorben aufgrund von Habitatmangel und Schädlingsdruck (insbesondere seit dem Einzug der Varroa in die Bienenhaltung). Frei lebende Völker sind oft Schwärme, die aus imkerlich betreuten Völkern abgegangen sind. Ihnen wird eine geringe Überlebenschance im Winter prognostiziert.
Ob wirklich keine Völker mehr ohne den Menschen überleben können, könnte nur durch einen groß angelegten Freiland–Versuch mit ungewissem Ausgang gezeigt werden. Dafür müsste in einem großen Bereich komplett auf die Varroabehandlung verzichtet werden und es sollten viele geeignetet Nisthöhlen zur Verfügung stehen. Da dies aber die wirtschaftliche Lage vieler Imkerinnen beeinträchtigt und ein Gelingen nicht sicher ist, wurde bisher von einem solchen Unterfangen meist Abstand genommen. In Frankreich (Pyrenäen), Schweden (Gotland) und den Niederlanden gibt es Versuche, die eine solche varroaresistente Inselpopulation in imkerliche betreuten Bienenkästen anstreben.
Wünschenswert wäre jedoch, dass mehr zu diesem Thema geforscht würde und ein Monitoring stattfände, das eine klarere Aussage zu diesem Thema zuließe.
Es scheint jedoch sicher, dass verwilderte Honigbienen wenig mit der noch vor wenigen Jahrzehnten hier in Europa ursprünglich vorkommenden dunklen Honigbiene Apis mellifera mellifera gemein hätte. Dennoch wäre eine solche Population, die in der Lage ist, in einer abwechslungsreichen Landschaft ungestörten Unterschlupf zu finden, ein großer Erfolg für eine nachhaltige Landschaftsgestaltung in Europa.