Jungvölker im Winter

In dieser Woche waren in vielen Teilen Deutschlands die ersten Nachtfröste vorausgesagt. Eure Völker werden jetzt wahrscheinlich schon ein wenig kleiner geworden sein. Jungvölker verlieren im Herbst aber deutlich weniger Bienen, als ältere Völker. Definitiv haben die Bienen sich nun bereits in die Wintertraube zurückgezogen, die aber über den Tag immer noch eher locker sitzt und sich auch mal auflöst, wenn es die Temperaturen zulassen. Die Bienen nehmen jetzt die aller letzten Arbeiten an ihrem Wintersitz vor. Am besten nehmt ihr jetzt keine Waben mehr auseinander, wenn ihr noch ein letztes Mal den Bienensitz kontrollieren wollt. 

Bienenstärke: 5000 Bienen mindestens

Meist reicht es, das Volk anzukippen und von unten reinzuschauen: Die Völker sollten jetzt von der Bienenstärke her in 3-4 Wabengassen Bienen erkennen lassen. Falls die Wintertraube zu hoch sitzt, und ihr von unten nichts seht, müsst ihr einmal schnell von oben hineingucken. Dort sollten dann entsprechend auch auf 4-5 Waben Bienen zu sehen sein. Eine genauere Einschätzung der Bienenzahl bekommt man nur durch das Schätzen des Volkes im Herbst (bis Mitte Oktober): 1 dm² bienenbesetzter Wabenfläche entspricht dabei 125 Bienen. Falls ihr aber jetzt sehr neugierig seid (was eigentlich wirklich nicht nötig, aber nachvollziehbar ist) und wissen wollt, ob eure Bienen noch brüten, schiebt vorsichtig die Waben in der Mitte der Wintertraube auseinander. Ein lautes Volk oder ein brutfreier Zustand muss um diese Jahreszeit kein Zeichen für die eine fehlende Königin sein. Genügend große und gesunde Völker hören oft auf zu brüten (teilweise schon nach der letzten Ameisensäurebehandlung). 

Hauptsache gesund!

Wie immer gilt: Hauptsache, das Volk ist gesund - dann überleben auch kleinere Einheiten den Winter. Von nun an begutachtet ihr das Volk weiterhin nur noch von Außen, behaltet die Varroazahlen mittels der Varroaschieber im Blick. Bestellt schonmal Oxalsäuredihydrat - Lösung (3,5%) oder ein entsprechendes Oxalsäure-Behandlungsmittel aus dem Imkereibedarfhandel für die Winterbehandlung. 

Mitte Dezember könnt ihr dann einmal schauen, ob euer Volk schon brutfrei ist. Ist nur noch eine kleine (bis handtellergroße) verdeckelte Brutfläche vorhanden, kann diese auch mit dem Stockmeisel zerkratzt werden und ihr könnt behandeln. Ist noch mehr Brut vorhanden, müsst ihr drei Wochen später nochmal schauen. Optimale Temperaturen für die Oxalsäurebehandlung liegen zwischen 0 und 4 Grad, denn da sitzen die Bienen sehr dicht und können das Kontaktgift gut untereinander weitergeben.