Varroa Notfallbehandlung und Überwinterung: Varroaschieber rein oder raus?

Wir haben ein paar Nachfragen zur Überwinterung sowie zur Notbehandlung gegen die Milben bekommen und möchte sie nochmal für alle beantworten:

1) Überwinterung: Bei der Überwinterung nehmt ihr den Varroaschieber , der zur Diagnose des Varroatotenfalls im Gemüll des Volkes genutzt wird, wieder raus. Er wird nur zu Diagnosezwecken zwischendurch mal (für ca 3 Tage) eingelegt. Während des Winters soll Luft von unten an die Völker kommen, damit sie kühl sitzen und mit dem Brüten aufhören (für die Oxalsäure Behandlung müssen sie nämlich brutfrei sein). Einige Imker legen im Frühjahr wieder ein Brett in den Boden, um den Wärmehaushaut zu erleichtern, wenn die Saison langsam losgeht. Früher wurde auf geschlossenen Böden überwintert und das Volk oft auch warm eingepackt, das wird seit ca 30 Jahren (ca. seit die Varroa da ist) meist nicht mehr so gemacht.

 

2) Notfall - Varroabehandlung: Ab und zu könnt ihr für ein paar Tage den Varroaschieber einlegen. Wenn ihr merkt, dass der Totenfall auf über 1/Tag steigt, dann wird eine Oxalsäurebehandlung im Winter nötig (die Völker müssen brutfrei sein - meist Ende Dezember) - also keine Panik. Wenn schon früher auf dem Schieber häufiger mehr als 5 Milben/Tag liegen, könnt ihr je nach Wetterlage noch überlegen, eine Sprühbehandlung mit Milchsäure 15%, eine Oxalsäure Behandlung (dabei gibt es zugelassene und nicht zugelassene Verfahren) oder eine AS Behandlung (bei annähernd 20 Grad Tageshöchsttemperatur) durchzuführen. Letzteres wird inzwischen schwierig sein, aber wer weiß, vielleicht kommt ja noch ein Altweibersommer.

 

Meist wird nach einer sorgfältigen Behandlung der Völker im August und September mit Überprüfung des Behandlungserfolgs kein Behandlung vor Dezember nötig sein eine Überprüfung schadet jedoch nie. Spätestens Anfang-Mitte Dezember sollte man den aktuellen Befall mittels der Gemülldiagnose erheben.